Talk is cheap

Talk is cheap - Pop und die Sozialwissenschaften

Vortragsreihe | Diskussionen

 

hosted by Friktionen -Beiträge zu Politik und Gegenwartskultur & dept. of volxvergnuegen
 
 

iRRland, Bergmannstr. 8, Mchn.

jeweils um 20 Uhr | Eintritt frei

 

Die wilde Ehe zwischen Pop und Politik scheint sich in den letzten 20 Jahren merklich abgekühlt zu haben. Nichtsdestotrotz ist Pop die relevante künstlerische Äußerungsform im öffentlichen Raum. Worum ging es und geht es den Akteur*innen? Was kann man aus geschichtlicher, philosophischer oder soziologischer Sicht aus den Äußerungsformen einer Band, eines Regisseurs/einer Regisseurin oder eines Künstlers/einer Künstlerin mitnehmen? Nach einem Einstiegsvortrag durchsetzt mit Sound- oder Bildbeispielen runden hoffentlich lebhafte Diskussionen mit Kaltgetränken die Veranstaltungen ab.


Talk may be cheap – but is necessary to get an idea about the world.

 

 

Die Themen und Termine der 13. Staffel:   
 
 
 
 

So 11.11.18 - 20h

The Pogues - Postkolonialer Nationalismus als emanzipatives Programm

(Matthias Hofmann) 

 

Nach der Punkexplosion in Großbritannien öffnet sich die Bühne für musikalische Experimente unterschiedlichster Art. Neue kleine Labels zeigen sich offen für musikalische Äußerungsformen, die jenseits des Kanons des Pop der frühen siebziger Jahre lagen. Dabei entdecken die Akteure dieser kleinen Revolution an der ein- oder anderen Stelle auch die Populärkulturen ihres Sozialisationsumfelds aus den Zeiten vor bzw. unterhalb einer verwertenden Kulturindustrie. Die Pogues aus London besinnen sich dabei auf den Folk aus Irland, dem Land, das auch den Migrationshintergrund der meisten Mitglieder der Band bildet. Zwischen 1984 und 1993 erscheinen 6 Alben, die sowohl den irischen Folk als auch die politische Geschichte Irlands der Rezeption durch die Postpunkgeneration zugänglich macht. 

 

So 9.12.18 - 20h

Ekel als Affekt in Repulsion (1965) von Roman Polanski 

(Mira Schienagel)

 

Nachdem sich die bisherigen Vorträge vor allem auf Musik als popkulturelle Erscheinungsform konzentrierten, begeben wir uns an diesem Abend in das weite Feld des Films: Polanskis Repulsion (Ekel) aus dem Jahr 1965 offenbart eine komplexe Psychodynamik der Protagonistin Carol und ihrer sinnlich wahrnehmbaren Ekelreaktionen. Der Einsatz unterschiedlicher Kameraeinstellungen in Kombination mit Klangfolgen und Alltagsgeräuschen lösen durch das wiederholende Zusammenspiel von Bild und Ton beim Betrachter visuelle, olfaktorische, gustatorische und taktile Empfindungen des Ekels aus. Durch die Vorstellung und Anwendung der Ekeltheorien von Kolnai, Freud, Kristeva und Sartre mit gleichzeitiger Lesart des Affekts nach Deleuze eröffnet sich dem Betrachter über den Film hinaus die metaphysische Ebene des gleichzeitigen Angezogen- und Abgestoßenseins des Ekelaffekts.  

 

So 27.1.19 - 20h

The Clash - Die Politisierung und Traditionalisierung des britischen Punk 

(Matthias Hofmann)

 
Die erste Generation des britischen Punk war geprägt von zwei Namen, dem der Sex Pistols und dem von The Clash. Während erstere die unbestrittenen Gründungsfiguren des Punk auf der Insel waren, erweiterten The Clash schon früh die Definition dessen, was als Punk verstanden werden konnte. Ihre dezidiert politische Haltung trug viel zur Einordnung des Punk als "linke" Jugendbewegung bei, obwohl hier mehr Kontinuitäten zu den Idealen der späten sechziger Jahre aufschienen als einer Interpretation des Punk als epochalen Bruch lieb sein konnte. Das schlug sich auch bald musikalisch nieder. 1979, zur Veröffentlichung ihres dritten Albums "London Calling" galten sie denn den Musikjournalisten auch als "The Only Band That Matters". 

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