18. April bis 5. Mai 2024

 

Westend Stories - Streunen Stolpern Sammeln

Stadtviertel-Mapping - Ausstellung - Workshops - Filmabend und vieles mehr

 

18. April bis 5. Mai immer Do-So plus Begleitprogramm

im iRRland2, Bergmannstraße 4 Hinterhaus, München-Westend

 
 
Das iRRland2 lädt ein zu einer Mapping-Reise durchs Münchner Westend. Zusammen mit der Künstlerin Silvia Liebig zeichnen wir einen Stadtviertelplan mit allen, von allen, für alle. 
 
In gemeinsamen Workshops und Recherchespaziergängen gehen wir auf Entdeckungstour und entwickeln, finden, stolpern, bauen und erleben Geschichten, die als kurioses Sammelsurium an den Wänden des iRRland2 wachsen und abgebildet werden sollen. 
 
Als Inspiration für die Westend-Mindmap dient der im iRRland2 präsentierte dokufiktionale Comic von Silvia Liebig zu ihrem 2019 in Leeds (UK) realisierten Being Beeston Projekt. Eines der wichtigsten Ziele des Projekts war es, über Identität und Zugehörigkeit nachzudenken, Kommunikation zwischen verschiedenen Gruppen zu ermöglichen und die positive Energie, die durch Teilhabe an demokratischen Prozessen entsteht, zu motivieren.
 
Ein spannendes Begleitprogramm mit Konzerten, Performances, Filmvorführungen, Workshops und Vorträgen soll Künstler*innen, Kollektive und die Nachbar*innenschaft aus dem Viertel und umliegenden Quartieren zusammenbringen und zur besseren Vernetzung und gegenseitiger Unterstützung abrunden. 
 
 

 

 

Das Programm:

Do. 18. April 2024
ab 18 Uhr Vernissage
19 Uhr Künstler:innengespräch mit Silvia Liebig
20 Uhr Konzert Schnee im August/Gefrierpark
 
Fr. 19. April 2024
16 Uhr - Recherchestreifzug durchs Westend mit Silvia Liebig - Treffpunkt vor dem iRRland2
 
Sa. 20. April 2024
17 Uhr Karikatur-Workshop mit paulaner. Wir gehen ins Viertel raus und machen schnelle Karikaturen von Dingen oder Lebewesen (mit deren Zustimmung). Die Ergebnisse integrieren wir in die Westend-Stories-Mindmap und zeichnen so am Gesicht des Westends mit.
 
So. 21. April 2024
15 Uhr - Vortrag/Exkursion "Zwischen Reifenpresse und Etagenbett. Die ehemalige Gummifabrik Metzeler an der Trappentreustraße": Viele Migrant*innen arbeiteten in den 1960er und 1970er Jahre in der Fabrik im Westend. Dr. Martin W. Rühlemann wirft einen Blick zurück auf die Arbeitsbedingungen in der Gummifabrik Metzeler und die Wohnheime des Unternehmens im Stadtteil am Beispiel der griechischen Migrant*innen.
Anschließend Zusammenkunft im Griechischen Haus in der Bergmannstraße
(In Kooperation mit dem Ev. Migrationszentrum im Griechischen Haus)
 
Do. 25. April 2024 
19 Uhr - Filmvorführung "Seeds of Change" mit anschließendem Netzwerken (im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Zu Tisch im Westend"): 
Wie können wir andere dazu inspirieren, sich an der Schaffung eines gerechteren und widerstandsfähigeren Lebensmittelsystems zu beteiligen? Seeds of Change ist ein kurzer Dokumentarfilm, der die Bemühungen von Menschen in Berlin und Brandenburg porträtiert, die ein alternatives Lebensmittelnetzwerk aufbauen, um einen Wandel im Lebensmittelsystem herbeizuführen. Im Anschluss freuen wir uns, gemeinsam zu diskutieren.
 
Fr. 26. April 2024
17 Uhr - Cyanotypie-Workshop ("Blaudruck") mit Julia Cholewa:
Nach einer kurzen Einführung in Geschichte und Technik der Cyanotypie erstellen wir mithilfe unterschiedlicher Gegenstände eigene Bilder. Dazu nutzen wir mitgebrachte, selbst gesammelte und zur Verfügung gestellte Gegenstände, die einen Bezug zum Westend haben. 
 
Sa. 27. April 2024 
19 Uhr - Partizipative Performance/Soundlabor mit Sewicide (Mediendienst Leistungshölle) feat. tps nostromo
 
Bei SEWICIDE kratzt die heiße Nadel am Konkreten. Die Münchner Künstler*innen und Musiker*innen Klaus Erika Dietl und Steffi Müller aka Rag*Treasure (beißpony/ ChicksOnSpeed Records/ Rheinschallplatten) schätzen die Splitter im Klanggewebe. Knarziger Pop zwitschert zwischen seidigen Basslinien. Sanftes Plattenknistern durchwebt Synthie-Melodien. Mal treffen Nähmaschinen-Rhythmen auf tiefe Basslinien. Dann reiben zarte Vocals an dissonanten Sprachbarrieren. 
 
Live wird die Bühne zur offenen Werkstatt. Im Studio wird Film- und Hörspielmusik  produziert, u.a. für Elfriede Jelinek (Bayerischer Rundfunk), das Städel Museum Frankfurt und das Goethe Institut Amman (Jordanien).  Die Basis der Münchner Künstler*innen ist der MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE, eine Plattform, die sich als nomadische Forschungs- und Produktionsstätte versteht. Dort ist auch auch RAGREC zu Hause – ein Label für Störgeräusche in Text Bild und Ton. Neben Platten und Kassetten finden sich auch kleine magaZINEs im Sortiment. 
 
Klaus Erika Dietl und Stephanie Müller immer wieder den Austausch mit anderen. In den vergangenen Jahren gab es Sound und Lecture-Performances mit Künstler*innen und Aktivist*innen wie Wolfgang Müller (Die Tödliche Doris), Vivien Goldman (The Flying Lizards) und Mascha Alechina (Pussy Riot). 2015 starteten Dietl und Müller mit Musiker*innen aus Japan's Underground-Szene das internationale Kollektiv ALLIGATOR GOZAIMASU. 
 
Im iRRland öffnen Klaus Erika und Steffi am 27. April 2024 ihr Set. Ihr seid herzlich eingeladen, mit einzustimmen. Dabei könnt ihr das Viertel akustisch erforschen und Lost & Found Objekte als Klangerzeuger*innen nutzen. Wer möchte, kann gerne auch einen eigenen ausrangierten Gegenstand mitbringen und diesen als Soundquelle nutzen.
 
Wer einfach nur lauschen möchte, ist genauso sehr willkommen.
 
 
So. 28. April 2024
17 Uhr - Comicworkshop mit Bine Mayer: Die Viertel Stunde = 15 Minuten = 800 Sekunden.  Im Comicworkshop beschäftigen wir uns mit der Darstellung und dem unterschiedlichen Empfinden der Zeit. Wie können 15 Minuten im Viertel aussehen?
 
Do. 2. Mai 2024
19 Uhr Filmscreening und Gespräch zum verlorenen Köskgarten
 
Im letzten Jahr wurde nach einer langen Planungsphase das Gebäude der ehemaligen Stadtbibliothek/späteren Kulturorts Kösk und des Multikulturellen Jugendzentrums und der dazugehörige kleine Park abgerissen bzw. abgeholzt. Vor allem um die Grünfläche und die Bäume entbrannte ein Konflikt, eine Initiative versuchte vergeblich diesen grünen Fleck im versiegelten Westemd zu retten. Wir zeigen in Zusammenarbeit mit der Initative "Köskgarten Retten" den Kurzfilm „Die Bäume vom Kösk Garten“.
 
Der Film ist Teil eines kulturanthropologischen Forschungsprojekts von Studierenden der LMU München.
In Form eines multimodalen Web-Artikels mit fünf Kurzfilmen werden Aspekte von Gesundheit und Care im Anthropozän besprochen. Das Projekt fokussiert sich auf die Ko-Existenz der Arten und begleitet Initiativen, Vereine, Aktionen und Netzwerke.
Inwiefern wird Gesundheit von menschlichen und nicht-menschlichen Akteur:innen zusammengedacht? Inwiefern tragen beispielsweise Stadtbäume zur Gesundheit ihrer Umgebung bei?
Auch die Kontroverse um den Kösk Garten zeigt die Verschränkung zwischen ökologischen und sozialen Aspekten. Letztlich stellt sich die Frage, wer in politische Entscheidungsprozesse einbezogen wird. Welche Stimmen kommen zu Wort, welche werden gehört?

Der Kurzfilm wird im Rahmen der Westend Stories nun zum ersten Mal gezeigt.

Antonia Kreutzer, Anna-Lena Friedl, Salome Fritz, Johanna Löffler
Sophie Renard, Katharina Kröner — 11 Minuten — OV — Deutschland 2023

Institut für Ethnologie, Schwerpunkt audio-visuelle Anthropologie, LMU München
Supervision und Seminarleitung: Miriam Remter, Felix Remter
 
Fr. 3. Mai 2024
17-20 Uhr Ausstellung geöffnet
 
Sa. 4. Mai 2024
16 Uhr - Zine-Workshop mit Julia Koschler

Ein Medium für alle: Als selbstgestaltete, leicht zu reproduzierende und damit zugängliche Druckprodukte, sind Zines (vom engl. magazine) viel mehr als nur ein Teil der Popkultur. Sie sind schon immer eng verwoben mit gesellschaftlichen Bewegungen und der Präsentation ihrer Anliegen und Themen. Im Workshop erfahren die Teilnehmenden mehr über die Bedeutung von Zines, bevor sie sich selbst in den kreativen Prozess stürzen und ihr eigenes Zine gestalten. Alle Materialien werden bereitgestellt, eigene Stifte und Magazine/Zeitschriften zum Zerschneiden können aber gerne mitgebracht werden. Der Workshop wird geleitet von Buchkünstlerin und Grafikerin Julia Koschler

 
So. 5. Mai 2024
ab 17 Uhr Finissage
 
 
 
 

Beteiligte Künstler:innen/Projekte

- Silvia Liebig, transmediale Künstlerin mit Diplom im Fachbereich Kommunikationsdesign und Ideengeberin des Ausstellungsformats Westend Stories - Streunen Stolpern Sammeln arbeitet vom Ruhrgebiet aus für Projekte und Ausstellungen im In- und Ausland. Sie untersucht und hinterfragt musterhafte Strukturen, die den diversen Lebensbereichen zugrunde liegen. Innerhalb ihrer künstlerischen Arbeit zitiert sie Alltags- ebenso wie Hochkulturgut. Bei der Bearbeitung ihres Themas bedient sie sich unterschiedlicher Medien und entwickelt überraschende Vorgehensweisen.
Mit "I'll gonna find you White Rabbit" legt S.L. die Dokumentation zu einem Projekt vor, dass sie 2019 in Leeds als Artist in Residence auf Einladung von East Street Arts durchgeführt hat. Die Dokumentation in Form eines Comics will keine nüchterne Zusammenfassung von Fakten sein, sondern eine neue künstlerische Erkundung, die Impulse für weitere Aktionen gibt. 
 
- Bine Mayer, lebt und arbeitet in München als selbständige Künstlerin. Im Moment arbeitet sie an der Visualisierung ihrer selbst geschriebenen Melodien. Die Melodien enstanden nach dem Verlust des Vaters und erzählen von Liebe und Ängsten.
Ihren Lebensunterhalt verdient sie durch Comicworkshops, Siebdruckkurse, Soundtechnik, kunsttherapeutisches Arbeiten und allerlei sonstigem.
 
- Paula Pongratz lebt, netzwerkt, arbeitet, studiert und macht freie Kunst in München. 
Nach dem Bachelor in Kommunikationsdesign 2013 in München und Wien wurde sie mit Postapokalyptischen Schmuck-Workshops handwerklich, hier und da meist für Ausstellungen auch mit Schmuck, Grafikdesign und Druckkunst tätig. Seit 2019 zieht sie aus dem Studium der freien Kunst an der AdBK München neue Impulse. 
Sie arbeitet meist mit gefundenen Materialien, die menschengemacht sind. (Un)Konzeptionell setzt sie Malerei, Upcycling, Schmuck, Buch-, Video- und Lichtkunst sowie Digitale Medien (Non non fungible tokens) ein. Für Westend Stories und das Satiremagazin Titanic (angefragt) betritt sie das Gebiet der Karikaturalen Zeichnung.
 
- Bei Stephanie Müller aka Rag*Treasure treffen bildende Kunst, experimentelle Mode, Performance, Musik und Sozialwissenschaften aufeinander. Auf das Studium der Kommunikationswissenschaft an der LMU München folgte das Aufbaustudium „Bildnerisches Gestalten und Therapie“ an der AdBK in München. 
Stephanie Müller bringt Naturmaterialien mit Textilkunst zusammen und entwickelt Klang-Kompositionen für singende Nähmaschinen und Soundapparaturen, die live zum Einsatz kommen. Seit 2006 ist sie als Percussionistin, Songschreiberin und Produzentin Teil der Band “beißpony”.
- Klaus Erika Dietl hat an der Akademie der Bildenden Künste (AdBK) in München Malerei und Kunsttheorie studiert. Seit 2012 setzt sich Dietl zunehmend mit dem Bewegtbild auseinander. Dietls erster Langfilm wurde im Juli 2017 im Münchner Lenbachhaus uraufgeführt. 
- Der MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE ist die Münchner Basis des Duos. Im Austausch mit weiteren Künstlerkolleg*innen, Wissenschaftler*innen und sozialen Projekten arbeiten die beiden an der Schnittstelle zwischen künstlerischer Forschung und Praxis.  Der MEDIENDIENST LEISTUNGSHÖLLE versteht sich dabei als nomadische Spiel- und Werkstätte. Objekte und Installationen werden zu bespielbaren Angriffsflächen. Mal tauchen sie in filmischen Arbeiten auf, dann werden sie zu performativen Requisiten im öffentlichen Raum.
@hoelle.media
@klaus_erika_dietl
@ragtreasure
 
- Julia Koschler ist Buchkünstlerin und Grafik Designerin mit Schwerpunkt Druckgrafik. Nach ihrer Ausbildung arbeitete sie 3 Jahre als Grafikerin im Verlagswesen. Seit 2021 studiert sie Buchkunst an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. In ihren Arbeiten kombiniert sie gerne digitale Medien und traditionelles Handwerk. 
Seit einigen Jahren ist Julia Koschler auch in der Jugend- und Erwachsenenbildung tätig. Hier gibt sie regelmäßig Kreativ-Workshops, vor allem über Zines und selbstverlegte Druckerzeugnisse.
Zudem betreibt Julia Koschler die Münchner Zine Bibliothek (Munich Zine Library), eine selbstorganisierte, mobile Bibliothek. Sie beinhaltet über 300 Zines und selbstverlegte Druckerzeugnisse verschiedenster Genres und aus den unterschiedlichsten Sprachräumen. Besonders wichtig war und ist ihr der Erwerb von Zines marginalisierter Personen, zum Beispiel queere oder neurodiverse Menschen, People of Color oder Menschen mit Behinderung. (Instagram: @munichzinelibrary)
 
- Julia Cholewa ist Sozialwissenschaftlerin und arbeitet zu den Themen soziale Ungleichheit, Intersektionalität, Diskriminierung und Ausgrenzungsmechanismen. Im kulturellen Austausch ist es ihr wichtig, zur Schaffung von Räumen der Begegnung und des gemeinsamen kreativen Arbeitens beizutragen, an denen alle Menschen teilhaben können. In diesem Sinne freut sie sich im Cyanotypie-Workshop auf Teilnehmende mit und ohne Vorkenntnisse, die Lust haben, gemeinsam das Westend abzubilden.
 
- Dr. Martin W. Rühlemann ist Historiker und lebt seit 30 Jahren im Westend. Ehrenamtlich betreut er das Stadtteilarchiv im KulturLaden Westend.
 
- Eine visuelle Bereicherung, die im nächsten Moment aus der Komfortzone ausbricht und ästhetische und gesellschaftliche Gewohnheiten hinterfragt. Agit-Prop meets Dada. Bilder zum Wohlfühlen, Aufschrecken, Nachdenken und daran erinnern, wie wir die Welt drinnen und draußen ein bisschen besser machen können. tps nostromo machen Live-Visuals und sind 2005 aus dem Kreis des Kulturkollektivs department of volxvergnuegen entstanden. Seither sind wir in wechselnder Besetzung auf eigenen Parties und bei zahlreichen weiteren Veranstaltungen aufgetreten.Von 2008 bis zu seinem Ende 2023 waren tps nostromo Resident-VJs im Münchner Club Harry Klein. Viele Jahre waren wir Resident-VJs in der Roten Sonne. Seit Mai 2023 spielen wir regelmäßig bei Garry Klein X Rote Sonne. Seit mehreren Jahren regelmäßige Auftritte bei get rid.
 
- Schnee im August: melancholischer BASSdrum Soundträck. Eine melodische Reise durch Melancholie und Düsternis auf verstaubten mit Schlaglöchern gespickten Straßen dem Gewitter entgegen rauschend. Bis zur nächsten unvergesslichen nie enden wollenden Sommernacht.
 
- Gefrierpark: In der Familie des no input mixing zeichnen sich Gefrierpark durch ein isoliertes Gate sowie einer vielfachen Übersteuerung des Signals aus und gehören damit zu den No-Input-Noise-Mixing (NINM) bzw. Ambient-Noise-Feldeffekt-Mixing (ANFM)
 
 

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